Lernförderung
Ein lebendiges Konzept für schulische Entwicklung
In unserer sozialpädagogischen Wohngemeinschaft Laa an der Thaya haben wir im Sommer 2024 ein neues Kapitel aufgeschlagen: Mit der Einführung der Lernförderung ist ein dynamisches, bedarfsorientiertes Konzept entstanden, das schulische Förderung neu denkt – alltagsnah, individuell und professionell.
Struktur mit Sinn
Der Ursprung der Lernförderung war pragmatisch: Mehrere Kolleg*innen mit kleinen Stundenkontingenten (z. B. 10 Stunden/Woche) fanden im klassischen Turnusdienst wenig sinnstiftende Aufgaben. Die Idee lag dahert auf der Hand: ein neues Arbeitsfeld schaffen, das sowohl den Kindern als auch dem Team echten Mehrwert bringt.
Aus dieser Idee wurde ein durchdachtes Konzept mit klaren Zielen – und einem Jobprofil, das heute mit großer Motivation und Dankbarkeit gelebt wird: "Danke – Ihr habt einen Job geschaffen, in dem wir Sinn sehen und gebraucht werden."
Ein zentrales Ziel der Lernförderung ist die Entlastung des Turnusdienstes. Schulische Themen – von Hausaufgaben über Schoolfox-Nachrichten bis hin zu Elternsprechtagen – liegen vollständig im Aufgabenbereich der Lernförderkräfte. Digitale Tools wie Schoolfox, Trello und Outlook werden ebenso von ihnen betreut. Der Turnusdienst muss sich nicht mehr um Lernorganisation oder Kommunikation mit den Schulen kümmern – das sorgt für Struktur, Verlässlichkeit und eine deutliche Arbeitsentlastung.
Drei Frauen, drei Expertisen
Die Lernförderung wird von drei Kolleginnen getragen, die jeweils ein eigenes Stundenkontingent (2-mal 10 Stunden, 1-mal 20 Stunden) und unterschiedliche fachliche Schwerpunkte mitbringen:
- Primarbereich: Förderung von Grundschulkindern, didaktisch angepasst und spielerisch
- Sekundarstufe: Lernbegleitung in der Mittelschule und darüber hinaus
- Dyskalkulie, Legasthenie & tiergestützte Pädagogik: individuelle Unterstützung bei spezifischen Lernschwierigkeiten
Diese Vielfalt ermöglicht eine passgenaue Begleitung der Kinder – ob beim Rechnen, Lesen, im Fach Englisch oder im Umgang mit Lernängsten.
Strukturiert und flexibel zugleich
Das Konzept ist bewusst dynamisch angelegt: Es wächst mit den Bedürfnissen der Kinder, dem Schuljahr und den Erfahrungen im Team. Zwei Säulen tragen die Struktur:
- Intensivbetreuung: feste 1:1-Förderungen für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf
- Bedarfsbetreuung: flexible Lernzeiten, in denen die Kinder spontan Unterstützung holen können
Dazu kommen tägliche Hausübungszeiten, ein Briefkastensystem für Aufgaben, individuell vorbereitete Materialien, ein eigens eingerichtetes Lernzimmer und regelmäßige Abstimmungen im Team.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Die Lernförderung ist fest im Alltag der Wohngemeinschaft verankert. Die Kolleginnen sind bei Teamsitzungen präsent, tauschen sich regelmäßig mit dem pädagogischen Team aus und dokumentieren Lernfortschritte systematisch – unter anderem über Trello, TILI und im Outlook-Kalender. Übergaben, Wochenpläne und abgestimmte Zuständigkeiten sorgen für Transparenz und Verlässlichkeit.
Fazit: ein Konzept, das lebt
Die Lernförderung in der Wohngemeinschaft Laa ist kein starres System, sondern ein lebendiges Projekt. Sie schafft Raum für individuelle Entwicklung, für professionelle Zusammenarbeit – und für sinnstiftende Arbeit im Team.
Ein Konzept mit Herz, Struktur – und einem klaren Ziel: Kindern das Lernen so zu ermöglichen, dass sie gestärkt, begleitet und selbstwirksam ihren Weg gehen können.