Bildungsreise Ostfriesland

Gemeinsam mit Kolleg*innen der Diakonie – Zentrum Spattstraße besuchten einzelne Fach- und Führungskräfte Nordeutschland. Bei dieser mehrtägigen Bildungsreise sammelten sie in vielfältigen sozialpädagogischen Angeboten neue Impulse und Inspirationen für unsere Arbeit. Wir bedanken uns daher beim Verein Leinerstift sowie bei der IFI-Stiftung für die tiefgehenden Einblicke in ihre Tätigkeit.

Eindrücke vom Leinerstift

Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer*innen von der Johann-Heinrich-Leiner-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Diese freie Schule unterstützt vorbelastete Kinder mit großem Erfolg dabei, wieder am Regelunterricht teilnehmen zu können.

In der Abteilung Intensivpädagogik des Leinerstifts wurde den Teilnehmer*innen die Arbeit mit den Jugend- und Sozialämtern sowie mit REHA-Trägern vorgestellt. Kernaufgabe dabei ist die Betreuung von sogenannten "Systemsprenger*innen" aus allen Bundesländern Deutschlands.

Der Therapeutische Fachdienst begleitet junge Menschen im Bereich des sozial-emotionalen Erlebens und Verhaltens sowie auch deren Umfeld. Dabei werden persönliche Kompetenzen, Eigenständigkeit und Gemeinschaftsfähigkeit gefördert und gestärkt. Fachkräfte aus dem Leinerstift, andere Institutionen, Jugendämter und Einrichtungen können diesen Fachdienst mit spezifischen und individuellen Fragestellungen nutzen.

Im Zentrum für Autismus-Kompetenz entwickeln die Mitarbeiter*innen auf partizipative Weise eine individuelle Therapiezielplanung. Dabei geht es darum, den Menschen mit all seinen Besonderheiten, Fähigkeiten, Einschränkungen und Bedarfen ganzheitlich zu sehen. Die Lebensfreude, eim möglichste hohes Maß an Selbstständigkeit sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben dabei höchste Priorität. Neben der Autismustherapie steht dabei auch die Arbeit mit der Familie und dem sozialen Umfeld im Mittelpunkt.

Beeindruckendes Selbstverständnis der IFI-Stiftung

Das IFI gilt als zweiter großer Anbieter in Ostfriesland und deckt unter anderem folgende Angebote ab:

• ambulantes Clearing
• flexible Einzelbetreuung
• Gewalt, Deeskalation, Gewaltberatung
• Intensivgruppen
• Jugendwohngemeinschaften
• mobile Betreuung
• sozialpädagogische Familienhilfe

Im Zuge der Bildungsreise waren besonders die Informationen über eine Wohngemeinschaft interessant, in der zwei Klient*innen mit Themen hinsichtlich der Sexualpräferenz individuell betreut werden. Für diese Wohngemeinschaft ist eigens ein eigener Wohnraum angemietet und ein eigenes Team implementiert worden. Die Einblicke in dieses Konzept waren sehr aufschlussreich.

Beeindruckend an der Arbeit des IFI war die enge Abstimmung mit den Behörden sowie auch das selbstbewusste Auftreten der Organisation: "Um gut für unsere Klient*innen da sein zu können, brauchen wir ein Höchstmaß an Klarheit und Sicherheit", so Geschäftsführer Torsten Kleen. So tritt die Organisation entsprechend auf, wenn sie Aus- und Weiterbildungen für die eigenen Mitarbeiter*innen etwa im Bereich Gewaltberatung fordert.

In sozialpädagogische Arbeit integrieren

"Der Blick über den eigenen sozialpädagogischen Tellerrand hinaus ist für uns sehr wertvoll", betont Pro Juventute-Geschäftsführerin Andrea Scharinger, "denn die österreichweite und internationale Vernetzung unterstützen unsere sozialpädagogische Arbeit und die Weiterentwicklung unserer Angebote für Kinder- und Jugendliche." Dass unsere Fachexpert*innen aus dem Pro Juventute-Kompetenzmanagement sowie aus dem pädagogischen Fachdienst bei dieser Reise dabei waren, stellt sicher, dass diese Erkenntnisse auch in die unmittelbare Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einfließen werden.