Beispiele genannt. Des Weiteren sagten die Kinder, dass es für sie ausschlaggebend ist, den Tages- ablauf und das Abendprogramm mitgestalten zu können und beim Gruppenforum die Möglichkeit zu haben, ihre Meinung mitzuteilen. An diese Themen konnten die Päd- agogInnen anknüpfen und sie teil- ten den Kindern mit, dass auch uns diese Punkte wichtig sind und wir als Team ebenfalls Werte erarbei- tet haben. Anhand von Beispielen wurden den Kindern unsere Wer- te näher beschrieben. Die Kinder nannten dann ihrerseits Beispiele, welche uns verständlich machten, was die Kinder darunter verstan- den. Zum Thema Qualität sagte ein 10-jähriges Mädchen, dass es ihr wichtig ist, dass ihre Anliegen von uns gehört werden und dass wir unsere Arbeit ernst nehmen. Ein 6-jähriges Mädchen nannte die Arzttermine, welche regelmäßig vereinbart werden, als Qualitäts- merkmal. Einige Kinder meinten beim Thema Professionalität, dass ihnen unse- re Ausbildungen nicht so relevant sind, wie der Umgang der Päda- gogInnen mit ihnen. Ein 5-jähriges Mädchen sagte diesbezüglich, dass es wichtiger ist, dass die Pädago- gInnen sie lieb haben und sie trös- ten können. Ein 12-jähriger Bub meinte, dass ihm der Umgangston wichtig ist und dass er passende Konsequenzen erhält, wenn er sich nicht an die Regeln der WG gehal- ten hat. Beim Thema Vertrauen sagten ei- nige Kinder, dass sie uns vertrauen können, da wir ihre Geheimnisse 26 Pädagogik nicht verraten und sie nicht anlü- gen. Ein 4-jähriger Bub nannte das Beispiel, dass er uns vertrauen kann, weil wir immer nach dem Rasten zu ihm kommen und ihn aufwecken. Dieses Beispiel zeigte uns, dass wir in der Beziehungsgestaltung mit dem Buben eine Vertrauensebene geschaffen haben, die ihm die Si- cherheit gibt, dass wir immer für ihn da sind. Die Beispiele zu Zusammenarbeit und Gemeinschaft beinhalteten von Seiten der Kinder deren Eltern, die Kindergruppe, die PädagogInnen sowie die Zusammenarbeit mit dem Helfersystem. Zwei Kinder nannten die Zusammenarbeit mit dem The- rapiehund und sie betonten, dass sie es toll finden, dass dieser in die WG kommt. Ein 7-jähriges Mäd- chen teilte ihrer Koordinatorin mit, dass ihr wichtig ist, dass diese Ge- spräche mit ihrer Mutter führt. Auf die Nachfrage, warum dies relevant für sie sei, meinte sie, dass die Pä- dagogInnen dadurch wissen, dass es ihr gut geht, wenn sie bei ihrer Mama ist. Für uns war dies ein Zei- chen, dass die Kinder bewusst unse- re enge Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem wahrnehmen. Ein 12-jähriger Bub nannte als Bei- spiel für Akzeptanz und Respekt, dass er von den anderen Kindern nicht ausgelacht werden möch- te, wenn er etwas nicht kann. Die anderen Kinder nannten diesbe- züglich eher ihre Zimmerregeln und die allgemeinen Regeln des WG-Zusammenlebens. Diese soll- ten von allen akzeptiert werden, um gut zusammenleben zu kön- nen. In diesem Zusammenhang nannten die Kinder auch das Grup- penforum und das Hausparlament, bei denen gemeinsam Gruppenre- geln erarbeitet werden. Sie beton- ten dabei, dass es ihnen wichtig ist, dass ihre Meinung respektiert und angenommen wird. Die Ergebnisse wurden anschlie- ßend in einem gemeinsamen Grup- penforum präsentiert. Ein Ergebnis dieses Prozesses war die Einsicht, dass Erwachsene sowie Kinder ähnliche Wertvorstellungen für das gemeinsame Zusammenleben in der WG haben. Die Kinder zeig- ten uns durch ihre Antworten auf, dass die Arbeit, welche wir leisten, von ihnen gesehen wird und ließen uns durch ihre genannten Beispie- le begreifen, dass sie unsere päd- agogische Haltung wahrnehmen, hinterfragen und wertschätzen. Die anfangs geäußerten Bedenken der PädagogInnen, dass dieses Thema mit jüngeren Kindern schwierig zu erarbeiten ist, wurden durch die tolle Mitarbeit der Kinder beseitigt. Mag.a Claudia Leitner Einrichtungsleitung Bruck/Leitha