Vorworte Ein Kind klopft an ... ooooo Ängstlich und nervös – das kleine Mädchen denkt: was kommt da auf mich zu? Hab ich nicht schon genug Schlimmes erlebt ...? Doch die Tür geht auf und eine fröhliche junge Frau grüßt die Beamtin des Jugendamtes und wendet sich sogleich an die Kleine: »willkommen, Julia! wir warten schon auf dich. Schau einmal, siehst du das große plakat?« Stille. »was steht denn da?« Stille. »Kannst du das vielleicht vorle- sen?« und tatsächlich: Die Kleine liest, langsam, monoton: »Herzlich willkommen, Julia!« – »Genau. Super! Du bist bei uns herzlich willkommen!« Ins Zimmer gewandt ruft sie die anderen Kinder des Hauses: »Kommt doch alle her und begrüßt die Ju- lia!« Sechs Kinder, drei Jahre das jüngste, 15 Jahre das älteste, eilen herbei. Julia wird einfach an der Hand geschnappt: »Komm, ich zeig dir die puppen in meinem Zimmer!« Mit großen leuchtenden Augen folgt die Kleine den anderen ins Zimmer. Leise sagt die Beamtin: »Ich glaube, ich kann jetzt gehen.« »Ja, wir werden schon aufpassen! Und jetzt feiern wir mit Kakao und Kuchen, mit Singen und Hüpfen!« Bis das Kind erwachsen ist und gefestigt ins Leben entlassen werden kann, sind noch so manche Hürden zu überwinden. Doch ist dies mit der gegebenen unterstützung alles machbar. Im Erwachsenenalter werden die Kinder irgendwann sagen können: »Ein Glück, dass ich bei pro Juven- tute aufgewachsen bin!« Kinder gehen uns alle an ooooo Die Zeiten für Familien und Jugendliche sind durch viele äußere umstände, umbrüche und verände- rungen nicht unbedingt leichter geworden. Nicht immer können entstandene probleme und Krisen innerhalb der eigenen Familie gelöst werden. Daher ist es umso wichtiger, dass Familien, Kinder und Jugendliche viele Möglichkeiten haben, um Hilfe zu erhalten. Seit mittlerweile mehr als 60 Jah- ren gibt pro Juventute mit ihren bestausgebildeten Mitarbeitern österreichweit Kindern und Jugend- lichen mit ihren Einrichtungen einen Raum, in dem sie sich entfalten, mit Gleichaltrigen austauschen und Ansprechpartner finden können. Ich danke al- len Mitarbeitern für die herausfordernde Arbeit mit den Kindern und den Jugendlichen, die für die Be- troffenen, deren Eltern, aber auch für unsere Ge- sellschaft unerlässlich ist. Gefragt und erforderlich sind weiterhin das Engagement von pro Juventute und unsere unterstützung, denn wir dürfen nicht wegschauen, nicht weghören, nicht weitergehen und nicht denken »Das geht uns nichts an«. Ich wünsche den Kindern und Jugendlichen sowie allen Mitarbeitern alles erdenklich Gute! pRo JuvENTuTE ERMöGLICHT AuCH MIT HILFE voN SpENDEN KINDERN uND JuGENDLICHEN IN öSTERREICH EIN LEBEN IN GESCHüTZTER GEMEINSCHAFT. Wenn aus einem Haus ein Zuhause wird ooooo wir geben Kindern wieder ein Zuhause. Dieser zentralen Aufgabe stellen wir uns als österreichi- sche Kinderhilfsorganisation jeden Tag aufs Neue. Im Herbst 2012 eröffneten wir in Radstadt eine Krabbelstube und Anfang 2013 in Hallein die erste intensivbetreute wohngemeinschaft Salzburgs. Ein neues Projekt entwickeln wir gerade in Brixlegg, Tirol. Dort entsteht ein Haus, das platz für weite- re neun Kinder und Jugendliche bietet, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern wohnen können. Damit ein Haus aber ein Zuhause wird, braucht es wärme und Geborgenheit. Beides bekommen unsere Kinder von unseren engagier- ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Meine Aufgabe als kaufmännischer Direktor ist es, diesem Zuhause eine sichere Zukunft zu geben, mit einer soliden finanziellen Basis. Hier bedanken wir uns bei den vielen Sponsoren und Spendern, die uns dabei unterstützen. Ebenso wie bei den vielen Künst- lern und prominenten, die sich für unsere Kinder starkmachen. Denn jeder, der uns unterstützt, leistet nicht nur einen Beitrag – er spendet auch Zukunft für Kinder ooooo Eine gelingende Betreuung ist nur gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, die uns anvertraut werden, möglich. Alle Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter bemühen sich, Chancen für bzw. mit den jungen Menschen zu nutzen. Im Jahr 2012 und 2013 werden insgesamt zwei neue Projekte in Salzburg und ein Projekt in Tirol fertiggestellt. pro Juventute betreut aktuell 250 Kinder und Jugendliche in wohngruppen in sechs Bundesländern. In der Funktion des pädagogischen Direktors in der Geschäftsführung war Mag. Emanuel Freilinger im abgelaufenen Jahr tätig. Ihm gebührt für seine langjährige Leitungstätigkeit ein herzlicher Dank. Mit September 2013 wurde ich in diese verantwor- tungsvolle position berufen; ich freue mich sehr, nun die weiterentwicklung der Arbeit von pro Juventute mitgestalten zu können. Die Qualität der vergangenen Jahre ist eine gute Basis für die weitere Entwicklung unserer Arbeit, unserer Angebote und damit für positive Impulse für ein gelingendes Leben in den pädagogisch betreuten wohnhäusern, in der Kindertagesbe- treuung und in den Beratungsstellen einschließlich Streetwork. Kindern und Jugendlichen eine positi- ve Zukunft zu geben – das ist das Ziel von ein Kinderlachen. pro Juventute! 04 05 Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann KommR Fritz Peham, Präsident Pro Juventute Dr. Gerhard Schwab, kaufmännischer Direktor Pro Juventute Mag. Andrea Mayer, pädagogische Direktorin Pro Juventute